Wildfangnachzuchten

Standortvarianten aus Ostamazonien
Symphysodon aequifasciatus


Der Handelsplatz Santarém


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Ein Nachzuchtweibchen zeigt die "typische Santarém Färb-ung". Der abgebildete Fisch befindet sich im achten Lebens-monat.

Die Großstadt Santarém, an der Mündung des Rio Tapajós gele-gen, ist wie Alenquer ein (Zwischen-) Handelsplatz für Diskuswildfänge. Nahezu genau gegenüber von Alenquer bieten hier meist jene Diskusfänger ihre Fische an, die sie in den südlichen Zuflüssen fangen. Die Fische aus Santarém stellen den typischen "Braunen" Diskus dar, wie ihn Pellegrin 1904 beschrieben hat. Die Tiere sind nahezu flächig rot-braun gefärbt und zeigen nur geringe blaue Zeichnungselemen-te auf dem Kopf, Kiemendeckeln und in den unpaaren Flossen. Selten weisen die Fische (vor-nehmlich im männlichen Ge-schlecht) einzelnen blaue Glanz-schuppen auf dem Körper auf.

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Dieses junge Männchen ist ein Geschwistertier zu dem Weib-chen links. Es weist eine erhöhte Blauzeichnung auf dem Kopf und in den Flossen auf.


Der Handelsplatz Alenquer

Alenquer ist eine Stadt am Nordufer des Amazonas, zwischen den Zuflüssen Curua und Maicuru gelegen.
Diskusfänger, die in den nördlichen Zuflüssen fischen, bieten in Alenquer ihren Fang den Zwischenhändlern an.
Standortvarianten wie etwa "Cuipeua" werden nach Aussage von Importeuren ebenfalls über Alenquer gehandelt, bevor sie in das Handelszentrum Manaus gelangen.




Das dominante Wildfangweib-chen aus Alenquer-Trinidade imponiert dem (verschreckten) Männchen. Ungewöhnlich ist die Körperfärbung des zum Zeit-punkt der Aufnahme extrem aggressiven Fisches. Die tief rot-braunen Bereiche um die Brust-flosse sind trotzdem zu erahnen.


Alenquer-Trinidade

Die von mir nun bereits in der zweiten Generation standortrein nachgezüchteten Fische weisen nach den bisherigen Ergebnissen einen Sexualdichromatismus auf. Die Weibchen ähneln im Habitus durchaus "Santarém"-Männchen: Im Bereich des Kopfes, des Kiemendeckels, der unpaaren Flossen und auch auf den Körper-flanken sind blaue Wellenlinien vorhanden. Einzelne blaue Schuppen(reihen) schmücken die Körperflanken. Tief rotbraune, kleinräumige Regionen in der Region der Brustflossen sind besonders bei Erregung deutlich sichtbar. Obwohl individuell durchaus unterschiedlich ausge-prägt, weisen männliche Fische dagegen auf hellbraunem, manch-mal fast gelben Grund alle An-zeichen eines "Royal Blue" auf.


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Das Resultat einer erfolgreichen WF-Nachzucht: Diese knapp neun Monate alten Alenquer-Trinidade-Nachzuchten zeigen, obwohl noch nicht ausgefärbt, bereits alle Kennzeichen der Standortvariante.



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Nachdem sich der "Wutaus-bruch" des Weibchens gelegt hat, sind beide Diskus willig zur Fortpflanzung geschritten. Die markante Färbung und die Kör-perhaltung des Weibchens zeigt, wer in dieser Be-ziehung "die Hosen" anhat.


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Semiadultes F2-Weibchen



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Nhamunda Solid Red ...

... beschreibt nur unzureichend die Pracht dieses WF-Weibchens aus dem Rio Nhamunda.


Nhamunda

Westlich von Alenquer befindet sich der Rio Nhamunda, ein nörd-licher Nebenfluss des Amazonas. Die nach Europa importierten Diskusbuntbarsche aus dem Rio Nhamunda erregten bei Lieb-habern von Wildfang-Diskus großes Aufsehen. Bereits die ersten Importe zeigten eine erstaunliche Variation in der Farb-ausbildung. Deshalb unterschied man zwischen "Nhamunda Blue", "Nhamunda Rosé" und "Nhamun-da Semi Royal". Selbst einzelne "Nhamunda Solid Red"-Wild-fänge sind momentan auf dem Markt. Die gesamte Variations-breite soll sich nach Angaben der Importeure innerhalb eines Fangs befinden.



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Nhamunda Rosé

Diskus dieser Standortvariante haben Mitte der 1990er für Auf-sehen unter WF-Liebhabern gesorgt.



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Nhamunda semi royal

Bei diesem Exemplar der zweiten Nachzuchtgeneration handelt es sich um ein Weibchen. Das Erscheinungsbild "semi-royal" ist nicht geschlechts-spezifisch, d.h. es treten inner-halb einer Brut auch gelegentlich Männchen mit dieser Färbung auf.


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Nhamunda blue

Bei allen bisher erfolgten eigenen Wildfangnachzuchten von Diskusbuntbarschen aus dem Rio Nhamunda ist die Mehrheit der Weibchen innerhalb einer Brut weitaus dezenter gefärbt als deren "Brüder".




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Nhamunda royal blue

Ein Royal Blue-Männchen der ersten Nachzuchtgeneration von Wildfängen verteidigt die ge-schlüpften Larven vor dem Fotografen.






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10 Monate alte WFNZ


Rio Moju

Diskusfische aus dem Rio Moju, einem Nebengewässer des Rio Nhamunda werden in u.a. auch in Alenquer angeboten. Diese Farb-variante zeichnet sich durch einen kräftig rotbraune Grundfärbung aus, bei der in unterschiedlichem Ausmaß eine blau-grüne Flanken-zeichnung vorhanden ist, die aber nur bei Einzelfischen über den gesamten Körper reicht.

F1-Wildfangnachzuchten können sogar eine blaue Punktierung über den gesamten Körper aufweisen.



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Innerhalb einer Brut können bei der Nachzucht von Wildfängen unterschiedlich gefärbte Exemp-lare auftreten.


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